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Aktuelles

Christi Himmelfahrt im Grünen. Mit Feigen, Oliven und Wein feiern

Innenansicht Stadtkirche Trebsen ©Cornelia Aßmann
Oliven und Feigen ©dreamlike.art

Was haben Feigen, Oliven und Wein mit Christi Himmelfahrt zu tun? Diese Frage stellte sich die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Trebsen am 9. Mai 2024. Bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen begingen sie den Himmelfahrtstag mit einem Freiluftgottesdienst. Etwa 50 TeilnehmerInnen, Alt und Jung feierten im Pfarrgarten Gottesdient. Im Anschluss daran gab es einen Festvortrag unter dem Motto „Erste und letzte Früchte der (Neu-)Schöpfung. Feigen, Oliven und Weinreben“. Mit der Unterstützung der jüngsten Hörerinnen und Hörer erläuterte Dr. Cornelia Aßmann, welche Bedeutung Feige, Olive und Wein in den biblischen Erzählungen vom Anfang der Welt bis hin zu den Berichten über den Tod, die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu haben.

Besonderes Interesse bestand natürlich am Wein, der zwar nicht in flüssiger aber fester Form – als Trauben – gekostet werden konnte. Die Bibel kennt die Ambivalenz des Weines. Bereits Noach, der erste Weinbergbauer (Gen 9,20), bekommt die Folgen zu hohen Alkoholgenusses zu spüren (VV 21-25). Doch der Wein ist nach alttestamentlicher Vorstellung nicht nur gefährlich, sondern soll den Menschen erfreuen (Ps 104,15). Wein als Ausdruck der Freude und Gemeinschaft ist damit eine sehr passende Pflanze, um den Himmelfahrtstag gemeinsam zu begehen. Wobei die mahnenden Worte aus Sp 23,31-33 nicht vergessen werden sollten:

 Schau nicht nach dem Wein, wie er rötlich schimmert, wie er funkelt im Becher: Er trinkt sich so leicht! Zuletzt beißt er wie eine Schlange […]. Deine Augen sehen seltsame Dinge, dein Herz redet wirres Zeug.

Gefüllt mit diesem Wissen ging es in den neu errichteten Pilgergarten. Dieser wurde durch Pfarrerin Birgit Silberbach feierlich eingeweiht. Nach dem Mittagessen fand eine gemeinsame eine Pflanzaktion im Pilgergarten statt, bei der natürlich der Feigenbaum, als erste namentlich erwähnte Pflanze der Bibel (Gen 3,7), nicht fehlen durfte.

Der Pilgergarten befindet sich gegenüber der evangelisch-lutherischen Kirche (Pfarrgasse 5, 04687 Trebsen) und lädt zum Verweilen ein.

Kreuz mit Stift und Ysopzweig

Vom Ysopzweig und Osterlämmern

Herzliche Einladung zu einem Vortrag im Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung. Unter dem Titel Vom Ysopzweig und Osterlämmern erklärt Inga Maria Schütte (Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt) in welchen Zusammenhang Christus, das (Oster-)Lamm und der Ysop stehen. Bereits im Exsultet, dem feierlichen Osterlob, das in der Liturgie der Osternacht gesungen wird, heißt es:

„Gekommen ist das hl. Osterfest, an dem das wahre Lamm geschlachtet ward, dessen Blut die Tür der Gläubigen heiligt und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben.“

Mit dem wahren Lamm ist Christus gemeint. So bezeichnet Johannes d. Täufer Jesus als Lamm Gottes (Joh 1,29.36). Doch woher stammt der Vergleich? Christus als Lamm Gottes ist ein Motiv, das Eingang in die Kunst fand. Eine der berühmtesten Darstellungen findet sich auf den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Auch heute noch begegnet und das Motiv als kleines Kuchen-Osterlamm.

Die Verbindung zwischen Christus und dem Lamm wird erst vor dem Hintergrund des Alten Testaments, verständlich. Es steht in enger Verbindung mit dem Auszug Israels aus der ägyptischen Gefangenschaft (Ex 12). Erinnert wird der Auszug aus Ägypten im Passahfest. Die Erzählung von Ex 12 verbindet den Auszug mit der symbolträchtigen Ysop-Pflanze.

  • Ort: Jägerhof, Köpckestraße 1, 01097 Dresden
  • Zeit: 10. April um 11.00 Uhr

Bericht zur Sonderführung: Ein letztes Ma(h)l – Eine biblische Kriminalgeschichte

Historische Grabanlage einer verstorbenen Mutter

Am 19. August trafen sich um 17.00 Uhr bei grauem, aber dennoch trockenem Wetter ca. 55 Besucherinnen und Besucher des Striesener Friedhofs am Eingangstor. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Verwaltungsleiterin Heike Hofmann begann ein Rundgang mit Inga-Maria Schütte und Dr. Cornelia Aßmann.

Der erste Kriminalfall – Adam und Evas Mundraub (Gen 3,1-24) – lud dazu ein, an der Kapelle Station zu machen und deren Außengestaltung näher zu betrachten. Die Brunnen des Friedhofs riefen nicht nur Verführungsgeschichten wie die um David und Batseba (1Sam 11) wach, sondern gaben auch Anlass, über das alttestamentliche Jenseitsverständnis – die Sheol – nachzudenken. Einzelne Grabsteine wurden lebendig. Von den Lebensströmen des Paradieses (vgl. Gen 2,10-14; Ez 47,1-12; Apk 22,1-2) bis hin zu frech winkenden Würmern, die auch biblisch mit der Grube und dem Tod eng verbunden sind (Ijob 17,4; Jes 14,11), war vieles zu entdecken.

Der abendliche Rundgang über den Friedhof bot den Teilnehmenden neben unterhaltsamen biblischen Kriminalgeschichten ebenso Einblicke in das biblisch-christliche  Verständnis von Tod und Auferstehung. Gleichzeitig gab es Anlass über den Umgang mit Sterben und Tod in der Gesellschaft nachzudenken. Pflanzen, Grabsteine, Brunnen wurden dabei zu sprechenden Zeugen.

Wir bedanken uns bei der Friedhofsverwaltung für die Vorbereitung und Möglichkeit dieses Rundgangs. Ebenso gilt ein herzliches Dankschön allen Teilnehmenden, die mit ihrer Anwesenheit, ihren Fragen und Gesprächen diesen Abend bunt mitgestaltet haben.