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Kreuz mit Stift und Ysopzweig

Vom Ysopzweig und Osterlämmern

Herzliche Einladung zu einem Vortrag im Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung. Unter dem Titel Vom Ysopzweig und Osterlämmern erklärt Inga Maria Schütte (Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt) in welchen Zusammenhang Christus, das (Oster-)Lamm und der Ysop stehen. Bereits im Exsultet, dem feierlichen Osterlob, das in der Liturgie der Osternacht gesungen wird, heißt es:

„Gekommen ist das hl. Osterfest, an dem das wahre Lamm geschlachtet ward, dessen Blut die Tür der Gläubigen heiligt und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben.“

Mit dem wahren Lamm ist Christus gemeint. So bezeichnet Johannes d. Täufer Jesus als Lamm Gottes (Joh 1,29.36). Doch woher stammt der Vergleich? Christus als Lamm Gottes ist ein Motiv, das Eingang in die Kunst fand. Eine der berühmtesten Darstellungen findet sich auf den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Auch heute noch begegnet und das Motiv als kleines Kuchen-Osterlamm.

Die Verbindung zwischen Christus und dem Lamm wird erst vor dem Hintergrund des Alten Testaments, verständlich. Es steht in enger Verbindung mit dem Auszug Israels aus der ägyptischen Gefangenschaft (Ex 12). Erinnert wird der Auszug aus Ägypten im Passahfest. Die Erzählung von Ex 12 verbindet den Auszug mit der symbolträchtigen Ysop-Pflanze.

  • Ort: Jägerhof, Köpckestraße 1, 01097 Dresden
  • Zeit: 10. April um 11.00 Uhr

„… und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben“. Die Gaben der Sterndeuter als Verbindungselement von Geburt und Tod Christi

Herzliche Einladung zu einem Vortrag in das Museum für Sächsische Volkskunst. Inga M. Schütte (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) widmet sich der Frage: Was hat die weihnachtliche Krippe mit dem Tod Jesu am Kreuz zu tun?

Die drei Weisen (von Hippolyto Marte Martinez, Puerto Rico, Smithsonian American Art Museum) ©allgemeinfrei nach Wikimedia Commons

Die Erzählung von den Sterndeutern – oder auch Hl. Drei Königen bzw. drei Weise aus dem Morgenland genannt –, findet sich nur im Matthäusevangelium. Dass sie Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dem neugeborenen Jesuskind bringen, ist durch Krippenspiele oder Sternsingern bekannt. Diese drei Gaben wählte der Evangelist Matthäus in seiner Geburts- und Kindheitsgeschichte Jesu keinesfalls zufällig. Einerseits symbolisieren sie, dass das Kind im Stall ein König ist. Andererseits weisen die Gaben auf den Tod Jesu am Kreuz voraus. Wie Gold, Weihrauch und Myrrhe erzählerisch die Geburt Christi und seinem Tod am Kreuz verbinden, dem nähert sich der Vortrag. Zudem liefert er zahlreiche Hintergrundinformationen über die Geburtserzählung Jesu, die Sterndeuter und unternimmt einen Ausflug in die Flora Palästina. Der Vortrag findet am 6.01.2024 im Museum für Sächsische Volkskunst (Köpckestraße 1, 01097 Dresden) um 11.00 Uhr statt.

Bericht zur Sonderführung: Ein letztes Ma(h)l – Eine biblische Kriminalgeschichte

Historische Grabanlage einer verstorbenen Mutter

Am 19. August trafen sich um 17.00 Uhr bei grauem, aber dennoch trockenem Wetter ca. 55 Besucherinnen und Besucher des Striesener Friedhofs am Eingangstor. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Verwaltungsleiterin Heike Hofmann begann ein Rundgang mit Inga-Maria Schütte und Dr. Cornelia Aßmann.

Der erste Kriminalfall – Adam und Evas Mundraub (Gen 3,1-24) – lud dazu ein, an der Kapelle Station zu machen und deren Außengestaltung näher zu betrachten. Die Brunnen des Friedhofs riefen nicht nur Verführungsgeschichten wie die um David und Batseba (1Sam 11) wach, sondern gaben auch Anlass, über das alttestamentliche Jenseitsverständnis – die Sheol – nachzudenken. Einzelne Grabsteine wurden lebendig. Von den Lebensströmen des Paradieses (vgl. Gen 2,10-14; Ez 47,1-12; Apk 22,1-2) bis hin zu frech winkenden Würmern, die auch biblisch mit der Grube und dem Tod eng verbunden sind (Ijob 17,4; Jes 14,11), war vieles zu entdecken.

Der abendliche Rundgang über den Friedhof bot den Teilnehmenden neben unterhaltsamen biblischen Kriminalgeschichten ebenso Einblicke in das biblisch-christliche  Verständnis von Tod und Auferstehung. Gleichzeitig gab es Anlass über den Umgang mit Sterben und Tod in der Gesellschaft nachzudenken. Pflanzen, Grabsteine, Brunnen wurden dabei zu sprechenden Zeugen.

Wir bedanken uns bei der Friedhofsverwaltung für die Vorbereitung und Möglichkeit dieses Rundgangs. Ebenso gilt ein herzliches Dankschön allen Teilnehmenden, die mit ihrer Anwesenheit, ihren Fragen und Gesprächen diesen Abend bunt mitgestaltet haben.